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Schloss Kransberg




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Auch der kleine Ort Kransberg mit seiner Burganlage aus dem 13. Jahrhundert wurde 1939 in den Komplex des Führerhauptquartiers "Adlerhorst" mit einbezogen. 1940 wurde das Schloss Kransberg von Albert Speer mit Hilfe von ca. 1000 Arbeitern renoviert und neu gestaltet. Vorgesehen war eine Nutzung durch den "Reichsführer der SS", Heinrich Himmler und von Reichsausenminister von Ribbentrop. Es sollte außerdem als Veranstaltungsort für militärische Feste und Empfänge dienen. Unter dem Schloss befand sich eine Bunkeranlage mit 600 Quadratmetern Fläche. Die Betonwände hatten eine Stärke von 2 Metern und der Bunker war durch Filter und Schleußen Gassicher angelegt.
Während des Krieges diente es, wie andere Teile des Adlerhorstes, als Heeresgenesungsheim. 1944 wurde das Schloss dann Luftwaffenhauptquartier von Hermann Göring. Auch Himmler verlegte seinen Verbindungsposten zum FHQ nach Kransberg.
Ende 1944 sollte ein Verbindungsgang vom Schloss zum Dorf gebaut werden, dazu wurde ein Barackenlager (Tarnname "Tannenwald") mit ca. 50 Häftlingen aus dem Konzentrationslager Buchenwald eingerichtet. Die vor allem aus den östlichen Gebieten kommenden Häftlinge mussten unter elenden Bedingungen die Stollen in den blanken Felsen treiben. Der Tunnel wurde jedoch bis Kriegsende nicht fertiggestellt. In den Stollen suchte die örtliche Bevölkerung in den letzten Kriegstagen Schutz. Das Schloss Kransberg wurde von der deutschen Wachmannschaft kampflos übergeben.
Dirket nach dem Krieg wurde hier ein alliiertes Vernehmungszentrum (Deckname: "Dustbin") eingerichtet und deutsche Techniker, Wissenschaftler und Kriegsverbrecher interniert, u.a. saß hier auch Albert Speer. 1956 zog eine Dienststelle des Bundesnachrichtendienstes ein, später Teile der deutschen Luftwaffe und der amerikanischen Armee. In den Bunkeranlagen wurde ein amerikanischer Kommandostand für einen eventuellen Angriff der Ostblockstaaten eingerichtet. Seit Ende der 70er Jahre wird die Schlossanlage wieder zivil genutzt, der heutige Besitzer ist ein IT-Unternehmer.

Übersichtskarte der Anlagen aus Google Earth

Bilder vom Schloss Kransberg

Schloss Kransberg Wirtschaftsgebäude, im Hintergrund die Fahrzeughallen

Der Wohntrakt Bei der Kirche in der Schlosstraße befindet sich ein Stollen in den Berg

Dirket daneben ein weiterer Stolleneingang, der auch als Luftschutzstollen genutzt wurde Luftbild von Kransberg aus Google Earth