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Raktenbasis Rabka bei Leba (Polen)



In dem ausgedehnten Dünengebiet bei Leba befand sich zur Zeit des zweiten Weltkrieges ein großer Truppenübungsplatz. Dort soll auch Feldmarschall Rommel mit seinen Truppen für den Wüstenkrieg geübt haben.

Doch das Interessante an dem Übungsplatz war seine Nutzung als Raketentestgelände der Luftwaffe in Zusammenarbeit mit Rheinmetall-Borsig. Konkret ging es dabei um die Erprobung von Boden-Luft-Raketen des Typs "Rheintochter". Mit ihnen wollte man die hoch fliegenden alliierten Bomberverbände über dem deutschen Reichsgebiet bekämpfen. In den Höhen von über 10 Kilometern konnten auch die zahlreichen Flak-Kanonen nichts ausrichten, und so begann man mit der Entwicklung der über Funk gesteuerten Rakete.
Im Herbst 1943 wurde der erste 4,5 Meter lange Prototyp in Leba gestartet. Dies geschah von einer Modifizierten 8,8cm - Flaklafette aus, die mit einer 3,5 Meter langen Gleitbahn ausgestattet wurde.
Es gab 6 teilweise verbunkerte Beobachtungs- und Meßstände, von denen mit Hilfe von Kameras und anderen Mitteln die Versuche aufgezeichnet wurden.
Doch auch dieses Projekt konnte aufgrund der kriegsbedingten Versorgungsengpässe nicht zur Serienreife entwickelt werden. Außerdem ist es fraglich, ob einige Raketen die große Anzahl der alliierten Bomberverbände wirklich hätten aufhalten können.
Ein weiteres Raketenprojekt war die über 10 Meter lange Boden-Boden Rakete "Rheinbote", seine offizielle Bezeichnung lautete "Raketen-Sprenggranate 4831". Sie war im Gegensatz zur zweistufigen "Rheintochter" vierstufig und wurde nicht ferngesteuert. Ihre Reichweite betrug knapp 200 Kilometer und sie hatte eine Gipfelhöhe von 70 Kilometern. Die geringe Sprengwirkung entsprach jedoch nicht den Erwartungen und auch die Streuung von 6 Kilometern war relativ hoch. Anfang 1945 wurden 70 "Rheinbote" auf den belgischen Hafen Antwerpen verschossen, von denen jedoch keine traf.

Im Dezember 1944 wurden die Raketenversuche in Leba wegen der vorrückenten Roten Armee und der damit verbundenen "Luftgefahr" nach Bromberg, südwestlich von Danzig gelegen, (Truppenübungsplatz "Heidelager") verlegt.
Am 29.01.1945 verließ die militärische und technische Leitung das Versuchsgelände und bis zum 26.02.1945 waren die Dünen bei Leba vollständig geräumt.

Anders als es öfters von polnischer Seite behauptet wird, fanden hier keine Versuche mit den "Wunder-" oder Vergeltungswaffen V1 und V2 statt.

Bilder von der Sanddüne und der Raketenbasis bei Reba

Die Sanddünen bei Reba In dem ausgedehnten Sandgebeit befand sich ein Truppenübungsplatz

Hier soll Rommel auch für den Wüstenkrieg trainiert haben Hinweisschild an der Abschussrampe

Im Vordergrund die kreisrunde Abschussrampe mit Drehscheibe für die deutsche Rheintochter-Rakete Ein moderneres Abschussfahrzeug, wahrscheinlich militärischen Ursprungs, mit einer Polnischen Meteor-Rakete

Der Einmannbunker diente vermutlich als Beobachtungsposten Eine rekonstruierte deutsche Sandsackstellung mit Panzerfaust