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Autobahnnotlandeplätze



Schon zu Zeiten des zweiten Weltkrieges begann man damit, geeignete, möglichst gerade Autobahnabschnitte zu militärischen Behelfsflugplätzen auszubauen. Damals war man wegen der weitestgehenden Zerstörung der regulären Flugfelder dazu gezwungen, die noch junge Autobahn umzufunktionieren.
Während des Kalten Krieges bedienten sich beide Seiten, Ost wie West, erneut dieser Methode. Für die befürchtete Zerstörung der regulären Flugfelder sollte so Ersatz zur Verfügung stehen. Außerdem waren die Autobahnnotlandeplätze besser zu tarnen.
Beim Neubau von Autobahnstrecken wurden deshalb mehrere Kilometer lange, exakt gerade Abschnitte eingeplant. Teilweise fanden sogar Manöver statt, bei denen Flugbetrieb und insbesondere der Anflug geübt wurden. Natürlich mussten vorher die entsprechenden Abschnitte für den Autoverkehr voll gesperrt werden.
Der Aufbau eines solchen Landeplatzes war recht simpel: Auf die Länge der vorgesehenen Lande- und Startbahn war die Mittelleitplanke nicht fest verschraubt und konnte so leicht entfernt werden. Auch existierte kein Grünstreifen, die Autobahn war voll durchbetoniert, um das Landen der Flugzeuge zu ermöglichen. Links und Rechts der Landebahn befanden sich Abstellplätze für die Kampfjets, heute werden sie als Autobahnrastplatz benutzt. Spezielle Gebäude oder Hallen existierten nicht, im Ernstfall hätte man einen mobilen Tower und die Beleuchtung installiert. Ansonsten waren an Infrastruktur lediglich noch Anschlüsse an das öffentliche Strom und Wassernetz vorhanden. Soweit ich informiert bin, werden die Autobahnflugplätze heute von der Bundeswehr nicht mehr genutzt.
Auf den nachfolgenden Bildern ist der Notlandeplatz zwischen Sinsheim und Heilbronn an der A6 zu sehen.

Bilder vom Notlandeplatz an der A6 zwischen Sinsheim Steinsfurt und Bad Rappenau

Ein ganz normales Stück Autobahn? Links und rechts der besonders breiten Fahrbahn befinden sich keine Bäume, nur eine sanfte Böschung Erkennbar sind die Notlandeplätze an dem durchbetonierten Mittelstreifen

Die Leitplanken sind nur in den Boden gesteckt, und würden bei Bedarf einfach ausgebaut werden, damit die breiten Jets landen können Der Parkplatz entpuppt sich als Abstellfläche für Düsenjets

Überblick über die Abstellflächen, interessannt sind auch die Betonabsperrelemente, die man eigentlich von Baustellen kennt Man beachte die relativ großen Betonplatten, auch ungewöhnlich für "normale" Autobahnraststetten

Auf der Fahrbahn befinden sich Anschlüsse für Strom und Wasser Gesammtüberblick über den "Parkplatz"

Die Ausfahrt, hier beginnt schon der grüne Mittelstreifen Auch ungewöhnlich für einen Parkplatz dieser Größe: Eine geteerte Zufahrtsstrasse, vermutlich ein Serviceweg