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Wetterau-Main-Tauber-Stellung

Die Wetterau-Main-Tauber-Stellung wurde ab 1936 errichtet. Sie sollte zusammen mit der Neckar-Enz-Stellung eine Abschnürung des südlichen Teils von Deutschland an der engsten Stelle verhindern. Da man sich damals noch an die Bestimmungen des Versailler Vertrages hielt, durfte man die Stellung nicht an der Grenze errichten, sondern musste sie in 50 Kilometer Entfernung vom rechten Rheinufer bauen.

Es wurden vor allem MG-Bunker gebaut, wenige Unterstände, viele Artilleriebeobachtungsbunker und nur ein einziger PAK-Unterstellraum. Die Artillerie sollte in Feldstellungen hinter der eigentlichen Linie in Stellung gehen, und von den vorgeschobenen Beobachtungsbunkern geführt werden. Als aktive Panzerabwehr waren 3,7 cm PAK-Geschütze in Feldstellungen vorgesehen. Infanteriehindernisse (Stacheldraht etc.) sollten erst im Kriegsfall errichtet werden, im Frieden waren sie in dafür gebauten Materialschuppen eingelagert. An Panzerhindernissen gab es tief in den Boden gerammte Holzpfähle und Wassergräben wie z.B. bei Gelnhausen. Eine Besonderheit waren die Hochstände, Stahlkonstruktionen die entweder mit einem MG ausgerüstet waren oder der Artilleriebeobachtung dienten. Auch sie wurden erst im Krieg aufgebaut, man bereitete lediglich Beton-Fundamentplatten für die Türme vor und lagerte sie in unmittelbarer Nähe in Schuppen.
Bunker wurden von Büdingen bis Aschaffenburg und an der Mainlinie entlang bis Miltenberg gebaut. Die Tauberlinie von Wertheim bis Weikersheim sollte ursprünglich auch befestigt werden, später wurde sie als Bereit-Stellung ausgewiesen. Hinter ihr sollten sich bei Kriegsausbruch die mobilisierten Truppen sammeln und erst dann mit Hilfe der vorbereiteten Materialschuppen Sperren und Feldstellungen gebaut werden.
Nachdem sich Hitler dafür entschied, den Versailler Vertrag nicht mehr einzuhalten und im Rheinland einzumarschieren, begann man damit die neue Westbefestigung direkt an der Grenze zu Belgien und Frankreich zu bauen. Die Wetterau-Main-Tauber-Stellung wurde somit militärisch bedeutungslos. Man baute die Bewaffnung, Ausrüstungsgegenstände und teilweise sogar die Panzerteile aus, um sie am "Westwall" und später am Atlantikwall erneut einzusetzen.
In den letzten Kriegstagen im März / April 1945 spielte die Stellung keine Rolle mehr. Vor allem die geringe Baustärken, der kurz bevorstehende Zusammenbruch des "dritten Reiches" und die gesteigerte Bedrohung durch alliierte Panzer sind der Grund dafür dass die vorwiegend aus MG-Bunkern bestehende Stellung nicht zu verteidigen war.
Nach dem Krieg wurden fast alle Bauwerke von den Alliierten gesprengt.

Karte der Wetterau-Main-Tauber-Stellung aus Google Maps


Stellungsverlauf in Rot

Bunker der Wetterau-Main-Tauber-Stellung im Stellungsabschnitt Gelnhausen

Regelbau 2; Mg-Schartenstand mit Gruppe Regelbau 2, eines der besterhaltenen Bauwerke der gesammten Stellung

Regelbau 4; Mg-Schartenstand mit Kleinstglocke und Gruppe Eingangsbereich des Regelbau 4

Regelbau 117; Gruppenunterstand Der offene Beobeachter des Regelbau 117

Regelbau 24; Zwei-Scharten-Panzerturm mit Gruppe Regelbau 24, die runde Öffnung für den 2-Schartenturm

Regelbau 2; Mg-Schartenstand mit Gruppe Regelbau 2

Regelbau 123; Unterstand für Artilleriebeobachter Reste einer Scheinanlage

Regelbau 2; Mg-Schartenstand mit Gruppe Regelbau 2

Stahlplatten an der unterseite der Decke Regelbau 2

Armierungseisen Sonderkonstrunktion MG-Schartenstand mit Gruppe (und Beobachter)

Beobachtungsstand Außenseite des Beobachtungsstand

Regelbau 6; Doppel MG-Schartenstand mit Gruppe Regelbau 6

Regelbau 6 Dieser Graben wurde als Panzerhinderniss zwischen Gelnhausen und Meerholz errichtet

Der nördliche Teil des Panzergrabens wurde inzwischen zugeschüttet

Bunker der Wetterau-Main-Tauber-Stellung im Stellungsabschnitt Aschaffenburg

Regelbau 28; Artilleriebeobachtungsstand Außenseite Artilleriebeobachtungsstand

Innenseite des Artilleriebeobachtungsstand

Bunker der Wetterau-Main-Tauber-Stellung im Stellungsabschnitt Obernburg

Regelbau 1; MG-Schartenstand Regelbau 1

Hofseite mit Eingangsbereich Schartenfront, der Bunker wurde als Fledermausquartier umgebaut

Regelbau 1 Hofseite mit Eingangsbereich

Die relativ kleine Eingangstür Hofseite mit Eingangsbereich

Umgekippte Deckenplatte Regelbau 1

Gitter des Lüftungssystems an der Außenseite des Bunkers Aufschrift im ehemaligen Kampfraum: "Bei offener Scharte kein Licht!"

Regelbau 1 Regelbau 1, Blick in den Kampfraum

Regelbau 1 Stauwerk Kleinwallstadt, wurde zeitgleich mit der WMTS errichtet und sollte zum Aufstauen der Maines als Hinderniss dienen

Sonderkonstruktion mit 2 MG-Scharten Auf der östlichen Mainseite wurde am Stauwerk ein MG-Bunker errichtet